Lizenzverträge im Influencer Marketing – rechtssichere Gestaltung

In diesem Artikel erfahren Sie:

Lizenzverträge im Influencer Marketing – rechtssichere Gestaltung

Im digitalen Zeitalter sind Influencer Marketing und User Generated Content (UGC) fester Bestandteil moderner Unternehmenskommunikation.

Ein Lizenzvertrag ist das Herzstück vieler geschäftlicher Kooperationen im digitalen Zeitalter. Ob du als Unternehmen Inhalte von Creatorn nutzt oder als Influencer bzw. UGC-Creator deine Werke vermarktest – die richtige Gestaltung des Lizenzvertrags ist entscheidend, um spätere Konflikte, Abmahnungen oder finanzielle Schäden zu vermeiden.
In diesem Beitrag zeige ich dir, worauf du bei der Vertragsgestaltung nach österreichischem Recht achten musst und welche Punkte in keinem Lizenzvertrag fehlen dürfen.

Was ist ein Lizenzvertrag und warum ist er im Influencer Marketing so wichtig?

Ein Lizenzvertrag regelt, wie kreative Inhalte genutzt werden dürfen – also etwa Fotos, Reels, Videos, Musik oder Texte.
Der Urheber erlaubt dem Vertragspartner, das Werk unter bestimmten Bedingungen zu verwenden, bleibt aber rechtlich Eigentümer.

Im Influencer Marketing bedeutet das konkret:

  • Unternehmen dürfen Inhalte für Werbekampagnen, Websites oder Social Media nutzen.

  • Influencer und Creator behalten ihre Rechte und erhalten im Gegenzug eine faire Vergütung.

Gerade bei der Zusammenarbeit mit internationalen Marken oder Agenturen ist die rechtssichere Vertragsgestaltung nach österreichischem Urheberrechtsgesetz (UrhG) entscheidend. Schaue hier ins Gesetz: Urheberrechtsgesetz

Wichtige Punkte bei Lizenzverträgen im Influencer Marketing

Ein gut gestalteter Lizenzvertrag schafft Klarheit über Rechte, Pflichten und Vergütung. Dabei sind insbesondere folgende Punkte wesentlich:

1. Vertragsparteien eindeutig festhalten

Klingt banal, ist aber entscheidend: Der Vertrag sollte genau festhalten, wer Lizenzgeber (z. B. der Creator) und wer Lizenznehmer (z. B. ein Unternehmen oder eine Agentur) ist. Auch verbundene Unternehmen sollten, wenn gewünscht, explizit eingeschlossen werden.

2. Art und Umfang der Nutzung

Dieser Punkt ist der Kern jedes Lizenzvertrags. Hier wird festgelegt, welche Rechte genau eingeräumt werden – zum Beispiel:

  • auf welchen Plattformen (Instagram, TikTok, YouTube, Website etc.)

  • für welchen Zweck (Werbung, interne Nutzung, Vertrieb)

  • in welchem geografischen Gebiet (Österreich, EU, weltweit)

  • für welchen Zeitraum (befristet oder unbefristet)

Eine zu weit gefasste Lizenz kann für den Urheber nachteilig sein – zu eng formulierte Vereinbarungen wiederum schränken Unternehmen ein.

3. Exklusive oder einfache Lizenz

Eine exklusive Lizenz bedeutet, dass nur der Lizenznehmer das Werk verwenden darf – selbst der Urheber darf es dann nicht mehr nutzen.
Bei einer einfachen Lizenz kann der Urheber das Werk auch anderen zur Verfügung stellen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt: In der Praxis kann die Entscheidung über Exklusivität erhebliche Auswirkungen auf den Preis und die Nutzungsmöglichkeiten haben.

4. Vergütung und Lizenzgebühren

Lizenzverträge können pauschale Honorare, laufende Lizenzgebühren oder erfolgsabhängige Beteiligungen vorsehen. Wichtig ist, dass die Vergütung transparent und nachvollziehbar geregelt ist – insbesondere, wenn Inhalte kommerziell verwertet werden.

5. Urheberbenennung und Kennzeichnungspflichten

In Österreich besteht ein gesetzlicher Anspruch auf Namensnennung des Urhebers (§ 20 UrhG).
Influencer und Creator sollten daher klar festlegen, ob und wie sie genannt werden wollen. Unternehmen wiederum müssen darauf achten, Urheber korrekt anzugeben, um keine Urheberrechtsverletzung zu riskieren.

6. Bearbeitung, Anpassung und Weitergabe

Darf das Werk verändert oder angepasst werden?
Gerade im Social Media- und Marketingbereich ist das oft relevant, etwa bei Bildbearbeitungen oder der Nutzung von Ausschnitten in Kampagnen.
Der Lizenzvertrag sollte daher ausdrücklich regeln, ob Bearbeitungen zulässig sind und ob der Lizenznehmer Unterlizenzen vergeben darf.

7. Haftung und Rechteklärung

Ein weiterer zentraler Punkt betrifft die Haftung für Rechtsverletzungen. Unternehmen sollten sich zusichern lassen, dass der Lizenzgeber tatsächlich über alle erforderlichen Rechte verfügt.
Creator wiederum sollten ihre Werke prüfen, um keine fremden Rechte (z. B. Musik, Logos, Marken Dritter) zu verletzen.

Lizenzvertrag im Influencer Marketing für Influencer und UGC-Creator

Im Influencer-Marketing und bei User Generated Content (UGC) sind Lizenzverträge essenziell.
Hier entstehen oft Missverständnisse, wenn Inhalte von Creatorn auf den Unternehmensseiten weiterverwendet werden. Ohne klare Vereinbarung drohen Urheberrechtsstreitigkeiten oder Abmahnungen.

Ein professioneller Lizenzvertrag schützt beide Seiten:

  • Creator sichern ihre Rechte und erhalten eine faire Vergütung.

  • Unternehmen wissen genau, welche Nutzungsrechte sie erwerben und können Kampagnen rechtssicher umsetzen.

Gerade bei Kooperationen mit internationalen Marken ist eine rechtssichere vertragliche Grundlage nach österreichischem Recht entscheidend, um Haftungsrisiken zu vermeiden.

Mein Tipp: Lizenzverträge professionell gestalten lassen

Lizenzverträge sind keine Standardtexte – sie müssen individuell an die jeweilige Zusammenarbeit angepasst werden. Ein professionell aufgesetzter Lizenzvertrag ist nicht nur ein rechtliches Muss, sondern auch ein Zeichen für Professionalität und Wertschätzung.


Gerade große Unternehmen, Agenturen und professionelle Creator sollten auf eine anwaltlich geprüfte Gestaltung setzen. Nur so lassen sich spätere Konflikte, Urheberrechtsverletzungen oder unklare Nutzungsbedingungen vermeiden.

Fazit: Lizenzverträge im Influencer Marketing als Basis erfolgreicher Kooperationen

Ein gut gestalteter Lizenzvertrag schafft Klarheit, schützt kreative Leistungen und vermeidet Konflikte.
Ob du als Unternehmen Content von Creatorn nutzt oder als Influencer mit Marken zusammenarbeitest – investiere in eine professionelle rechtliche Grundlage.

👉 Wenn du Unterstützung bei der Gestaltung oder Prüfung von Lizenzverträgen im Influencer Marketing brauchst, melde dich gerne für ein Erstgespräch. Vereinbare gleich ein Erstgespräch unter +43 676 33 52 55 7 oder office@meinlaw.at.


Gemeinsam stellen wir sicher, dass deine Kooperationen rechtssicher und erfolgreich sind.

Über mich

Mein Name ist Sabrina Meindlhumer, ich bin Rechtsanwältin und Expertin für Wirtschaftsrecht mit Fokus auf IP/IT, Datenschutz, Social Media und Immobilienrecht. Ich begleite Unternehmen und Kreative dabei, ihre Rechte im digitalen Raum zu schützen, Risiken zu minimieren und sich auf das Wesentliche ihres Erfolgs zu konzentrieren.

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